Facebook oder Google Ads? Welche Plattform am besten zu Ihren Marketingzielen passt
Wer sich frisch ins weite Feld des Online-Marketings stürzt, wird vermutlich zuerst bei Facebook und Google Ads landen. Und das zu Recht. Beide Plattformen erreichen Milliarden von Menschen weltweit und machen sie so zu einem mächtigen Tool, um Bekanntheit zu gewinnen und Leads zu generieren. Zudem umgehen sie die weit verbreitete Bannerblindheit, also das Phänomen, dass Nutzer Bildelemente am Bildschirmrand, wie die klassischen Banner, nicht wahrnehmen. Denn sowohl Google als auch Facebook binden die meisten ihrer Werbeinhalte nahtlos in die organischen Inhalte mit ein. Aber mit welchem der beiden Internetgiganten sollte man starten? Welche Plattform eignet sich am besten für welche Ziele?
Google Ads: Relevant und anpassungsfähig
Wer von Google Anzeigen spricht, muss zunächst zwischen zwei grundverschiedenen Kategorien unterscheiden: Suchnetzwerk und Displaynetzwerk. Beim Suchnetzwerk werden die Anzeigen als Ergebnisse einer Stichwortsuche des Nutzers ausgespielt, die den organischen Suchergebnissen sehr ähnlich sind. Das Displaynetzwerk hingegen umfasst unzählige externe Webseiten, auf denen grossflächige Anzeigen ausgespielt werden, wenn bestimmte Keywords auf der Seite enthalten sind. Diese Art des Marketings entspricht eher der klassischen Bannerwerbung, umfasst zum Beispiel aber auch Videowerbung auf YouTube.
In diesem Beitrag konzentrieren wir uns vor allem auf das Suchnetzwerk, da dies in der Regel der Einstieg für Online-Marketer bei Google ist. Der grosse Vorteil beim Google Suchnetzwerk liegt in der Natur der Plattform. Hinter jeder Suchanfrage bei Google steckt eine bestimmte Intention des Nutzers. Er sucht aktiv nach Informationen, Produkten oder Dienstleistungen. Sie als Werber haben die Möglichkeit aus Tausenden von Keywords zu wählen, die für Ihr Unternehmen relevant sind. So haben Sie selbst in der Hand, welche Art von Suchintention Sie mit Ihren Anzeigen bedienen wollen. Anstatt sich mit Ihrem Produkt dem Suchenden aufzuzwingen, stellen Sie sich quasi nur als möglichen Anbieter passend zu seinem ohnehin vorhandenen Interesse vor.
Dafür, dass diese Passung von Suchintention und Anzeigeninhalt gegeben ist, sorgt nicht zuletzt Google selbst. Denn auch wenn Sie theoretisch auf jegliches Keyword mit Ihren Anzeigen bieten können, landen am Ende nur die Ads, die zum Keyword passen und auf relevante Landingpages führen, auf den vorderen Ergebnisseiten. Das bringt den angenehmen Effekt mit sich, dass nicht allein die Höhe des Gebots über den Anzeigenrang bestimmt. Auch als kleines oder mittleres Unternehmen haben Sie mit einem geringeren Budget die Möglichkeit, in einem engen, aber sehr spezifischen Feld weit vorne mitzuspielen.
Nicht zuletzt zeichnet sich Google Ads auch dadurch aus, dass Ihre Anzeigen nicht nur aus wenigen Zeichen Text bestehen müssen. Durch verschiedene Anzeigenerweiterungen und
-formate können Sie die Form der Anzeige ihrem Inhalt anpassen. Fügen Sie zum Beispiel Sitelinks zu wichtigen Unterseiten hinzu, blenden Sie Nutzerrezensionen ein oder lassen Sie die Anzeige nur in einer bestimmten Region ausspielen. Was auch immer Sie verkaufen oder wer Ihre Zielgruppe ist, Sie finden bei Google Ads eine breite Palette an Funktionen, die Sie zu Ihren Gunsten nutzen können.
Facebook Ads: Präzise und visuell
Der Reichweite von Google steht Facebook in nichts nach. Mit 280 Millionen täglich aktiven Nutzern allein in Europa besteht jede Menge Potenzial, Ihre Kunden von morgen zu finden. Und genau in der Ansprache der richtigen Leute liegt auch die grosse Stärke des Sozialen Netzwerkes. Aufgrund der Unmengen an Daten zu Nutzerverhalten und -Interessen können Werber die Zielgruppe ihrer Facebook-Anzeige sehr detailliert bestimmen.
Da Sie anders als bei Google keiner Nutzerintention nachgehen, sondern gewissermassen Kaltakquise betreiben, ist es besonders wichtig, diejenigen Menschen anzusprechen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Interesse an Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung haben könnten. Diese Zielgruppe können Sie selbst definieren.
Oder aber Sie vertrauen Daten, die Sie von Ihren bisherigen Kunden haben. Mit sogenannten „Lookalike Audiences“ können Sie bei Facebook nämlich Personen ansprechen, die Ihrem Kundenstamm oder Ihren Interessenten ähneln. Dazu füttern Sie Facebook mit Datensätzen. Die Plattform filtert dann anhand dieser Informationen Nutzer mit ähnlichen Merkmalen.
Falls Sie sich schon einen grossen Stamm an Facebook-Followern aufgebaut haben, können Sie auch diese Daten für eine Lookalike Audience verwenden. Oder aber Sie nehmen sich andere grosse Facebook-Seiten, zum Beispiel Ihrer Konkurrenz mit gleicher oder ähnlicher Zielgruppe, als Grundlage. Die Optionen, das Targeting passgenau auf Ihr Unternehmen und Ihre Marketing-Ziele einzustellen, sind vielfältig und effektiv.
Was Facebook und auch die dazugehörige Plattform Instagram zudem auszeichnet, ist ihr Fokus auf Visuelles. Bildelemente werden in Ihren Facebook-Anzeigen in der Regel einen grossen Raum einnehmen. Das ist von Facebook so gewollt, bringt aber auch für Werber Chancen mit sich. Oft kann Bildsprache viel besser, schneller und unmittelbarer Informationen übermitteln als reine Textanzeigen. Besonders, wenn Ihr Produkt einen gewissen Lifestyle verkörpert oder Sie eine bestimmte Emotion mit Ihrem Unternehmen in Verbindung bringen möchten, können Sie dies durch Visuelles wie Videos oder Bilder viel deutlicher transportieren.
Welche Plattform soll es denn nun sein?
Passt Facebook oder Google nun am besten zu Ihren Marketingvorhaben? Die Antwort ist in vielen Fällen wahrscheinlich: Beide. Denn die Plattformen unterscheiden sich signifikant in ihrer Funktionsweise und den Möglichkeiten, die Sie als Werber daraus ziehen können. Wenn Sie beide kombinieren, können Sie sogar noch mehr Vorteile daraus gewinnen.
Ein Beispiel: Wie schon erwähnt ist Facebook besonders stark darin, eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen. Wenn Sie diese erst noch kennenlernen müssen, kann Google Ihnen helfen, indem Ihnen Daten zu den Personen geliefert werden, die Sie mit Ihren Anzeigen erreicht haben. Da dem immer eine Suchanfrage vorausging, erhalten Sie so einen guten Überblick, welche Personengruppen sich für Ihre Produkte interessieren, und können diese Information wiederum für die Ausrichtung der Werbung auf Facebook verwenden.
Das ist nur ein Beispiel einer verzahnten Nutzung der beiden Anzeigen-Tools, aber verdeutlicht deren unterschiedliche Stärken. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Ziele und Kampagnen sorgfältig zu planen und stimmen Sie Ihre Marketingmassnahmen über beide Plattformen aufeinander ab. So erhalten Sie das beste Ergebnis und lernen, wie Sie Ihre Kampagnen stetig anpassen und verbessern können.
Gründer und Inhaber von fourward, er schreibt vorwiegend über SEO, Analytics und Usability Themen..